Mit Sicherheit lernen – Ein Schutzkonzept an einer weiterführenden Schule im Rein-Neckar-Kreis
Am 23. Mai 2025 werden bei einer Veranstaltung die großen und kleinen Schritte auf dem Weg des Schutzkonzeptprozesses gewürdigt und ein Verhaltenscodex für alle Beschäftigen der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) veröffentlicht. Zu Gast wird die Bürgermeisterin Frau Jansen sein. In einer Gesprächsrunde möchte die Internationale Gesamtschule Heidelberg als Leuchtturmschule die Gelegenheit bieten, über den Kinderschutz an weiterführenden Schulen, die Notwendigkeit der Vernetzung und Kooperation mit außerschulischen Verbänden und Einrichtungen zu sprechen.
Überblick über den bisherigen Prozess:
Die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) hat im Rahmen ihres Engagements für eine sichere, respektvolle und achtsame Lernumgebung ein umfassendes Schutzkonzept entwickelt, das sich seit seinen Anfängen im Schuljahr 2018/2019 kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft und unter besonderer Beachtung der strukturellen Rahmenbedingungen der Institution Schule angepasst wird. Als Schule besonderer Art legt die IGH großen Wert auf den Schutz und die Sicherheit aller an der Schule sich aufhaltender Menschen, insbesondere in einem Umfeld, das von kultureller Vielfalt geprägt ist und Schülerinnen und Schüler des gymnasialen Zuges, der Realschule und der Werkrealschule sowie eine Primarstufe und eine Oberstufe aufweist.
Das Schutzkonzept wurde seit Beginn partizipativ entwickelt, was bedeutet, dass es durch die aktive Beteiligung aller relevanten Akteure wie Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Beratungslehrkraft, Schulleitung, Elternvertretungen und Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer regelmäßig stattfinden Arbeitsgruppe erarbeitet wurde. Dieser inklusive Ansatz stellt sicher, dass alle Perspektiven gehört werden und den Herausforderungen einer nachhaltigen, gelebten Präventionskultur (auch digitaler) Gewalt gerecht wird durch die Anbindung in das Sozialcurriculum, welches an der Schule nach Maßgaben des stark.stärker.WIR.-Ansatzes kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Als Kick off diente der pädagogische Tag im Februar 2020, der speziell dem Thema „Prävention von und Umgang mit sexuellen Gewalterfahrungen an der Schule“ gewidmet war und durch die Beteiligung verschiedene externer Vortragende und Fachkräfte stattfinden konnte wie der Polizei, der Gewaltambulanz HD, dem Kinderschutzzentrum Wieblingen und dem Zentrum für Schul- und LehrerInnebildung (ZSL). An diesem Tag wurden Lehrerinnen und Lehrer und das gesamte pädagogische Personal für das Thema sensibilisiert. Mögliche TäterInnestrategien aber auch das Verhalten von Betroffenen sowie die Auseinandersetzung mit der eigene Wahrnehmung von (sexueller) Gewalt standen im Zentrum. Die Veranstaltung trug initiativ dazu bei, vor allem auch alltägliche Abläufe im Schulalltag in eine Risikoanalyse miteinzubeziehen als auch den Blick zu schärfen für bereits bestehende, präventive Strukturen und ihr Potenzial für die Etablierung eines achtsamen und bewussten Umgangs. Parallel dazu fand ein Elternabend zu der Thematik der Prävention sexueller Gewalt unterstützt durch den Frauennotruf Heidelberg e.V. statt.
Dank des umsichtigen Engagements des Kollegiums wurde nach der Unterbrechung durch die Corona-Pandemie die Weiterarbeit an der Entwicklung und Implementierung eines Schutzkonzeptes im Schuljahr 2021/2022 wieder aufgenommen. Dieser Arbeitsprozess gipfelte in drei wiederkehrenden jährlichen Schulveranstaltungen anlässlich des „Tages der Beseitigung der Gewalt an Frauen“ am 25. November. Die drei Meilensteine der partizipativen Schutzkonzeptentwicklung orientierten sich inhaltlich an den Schwerpunkten der Schutzkonzeptbestandteile nach den Vorgeben des UBSKM. Die Themen der in Projektarbeit entstandenen Projekte lauteten:
> „Sei nicht leise – Prävention für Schülerinnen und Schüler“ – Ein Kunstprojekt in Kooperation mit dem Zonta Club HD
> „Eröffnung eines Mädchenzimmers in der Schule für Mädchen und Frauen an der IGH durch die Beauftragte für Chancengleichheit“- Sichere Orte für Schülerschaft und Kollegium“
> „Nichts ist zu spät! – Interventionen und Notfallpläne“ Vortrag und Gesprächsrunde mit dem autonomen Frauenhaus Heidelberg und der Leitung des Fachbereichs „Geschlechtergerechtigkeit – Frauenperspektive“ der Stadt Heidelberg Frau Bösherz.
Das Schutzkonzept der Internationalen Gesamtschule Heidelberg zeichnet transparente Kommunikations- und Informationswege aus und stellt neben der Prävention den Schutz von Betroffenen in das Zentrum des pädagogischen Wirkens. Neben einem „Hol‘ Dir Hilfe-Kasten“ – Ein Beschwerdeweg für Schülerinnen und Schüler, wurde ein Handlungsleitfaden für das Kollegium und ein Interventionsplan erarbeitet.
Weitere Informationen
Die Veranstaltung findet im Ganztageszentrum statt.